top of page

Kräfte im Zodiac - Waage

  • Laura Deichl
  • 29. Sept.
  • 3 Min. Lesezeit

Der irdischen Jungfrau folgt in der Entwicklungsreihe des Zodiac die luftige Waage. Ihre Kraft ist die des universellen Ausgleichs und der Harmonie. Alle Erfahrungen werden abgewogen, das Wertvolle wird behalten, das andere verworfen.


ree


In dieser Reihe stell ich dir die 12 Kräfte des Zodiac vor. Sie sind die 12 Grundkräfte, die die ganze Schöpfung aufbauen und permanent durch jeden Menschen, jedes Tier, jede Pflanze, jeden Einzeller, jeden Weltenkörper hindurch wirken. Sie sind die 4 Gesichter Gottes (Feuer, Wasser, Erde, Luft bzw. Norden, Osten, Süden, Westen) in jeweils 3 Offenbarungen. Diese 12 Kräfte bilden gleichzeitig eine Entwicklungsreihe, beginnend mit Widder und endend mit Fische, und somit das immerwährende Rad der Erneuerung, mit dem sich Leben in der Form manifestiert. Sie beschreiben unseren eigenen Lebenslauf, aber auch den jeder Pflanze, jedes Tiers, jeder Zivilisation, jedes unserer Projekte, sogar den Lauf jeder unserer Tage. Um später die anderen Beiträge der Reihe zu lesen, gib einfach 'Zodiac' in die Suchfunktion des Blogs ein oder wähle die Kategorie 'Astrologie' aus.



Nachdem in der irdischen Jungfrau die Ernte des Zyklus eingebracht wurde, passiert in der Waage (23. September bis 23. Oktober) ein Abwägen und Ausgleichen. Zusammen mit den Zwillingen und dem Wassermann, gehört sie zu den drei Offenbarungen des dritten, luftigen Gesichts Gottes. Sie alle tragen einen stark geistigen Aspekt und die Bewegungsmöglichkeit in sich. Während der Zwilling in verschiedene Erfahrungswege gegangen ist, bringt die Waage als folgendes der Luftzeichen die zweiseitigen Kräfte des Zwillings wieder in den Ausgleich.


Die Waage ist der Inbegriff des Ausgleichs und der Harmonie, des Gleichgewichts und der Gerechtigkeit, des Unterscheidungsvermögens. Was über den Zyklus in Erscheinung getreten und gewachsen ist, in verschiedene Erfahrungen gegangen und schließlich zur Reife und Ernte gelangt ist, wird sorgsam abgewogen. Das Wertvolle wird behalten, das Wertlose wird verworfen.


Nicht umsonst gibt es in den verschiedensten Kulturen an der Schwelle des Todes das Bild der Seelenwaage. Sei es in der ägyptischen Mythologie der schakalköpfige Totengott Anubis, der das Herz des Toten wiegt. Das Gegengewicht bildet die Feder der Göttin Maat, personifizierte Harmonie und Gerechtigkeit. Waren Herz und Feder im Gleichgewicht, war die Prüfung bestanden und der Tote wurde an den Thron des Sonnengottes Osiris geführt. War das Herz schwer von Sünde, wurde es der Dämonin Ammit, der 'Großen Fresserin' zu Vernichtung übergeben. Im Christlichen entspricht das dem Bild des Erzengels Michael mit der Seelenwaage. Auch er wägt die guten gegen die schlechten Taten des Menschen ab und legt sie dem jüngsten Gericht vor (siehe auch der Michaeli Tag am 29. September, an dem wir nach alter Vorstellung 'die Rechnung' für unser Tun bekommen).


Die Kraft der Waage wirkt in der Zeit, in der sich alles in der Natur ins Sterben begibt. Eine Zeit des abschließenden, allumfassenden Ausgleichs, in der die Waage die Kräfte wieder in Harmonie bringt und aus dem erlangten Wissen Gesetz schafft. Im Jahreskreis steht die Waage genau an dem Punkt wo wir mit der Herbst-Tagundnachtgleiche von der hellen in die dunkle, von der irdischen in die geistige Jahreshälfte treten. Während die helle Jahreszeit ihren ganzen Fokus auf die Materie und ihr Wachstum gerichtet hat und die dunkle auf den Geist und das von der Erde Losgelöste, steht die Waage genau an der Schwelle. Sie richtet ihre Aufmerksamkeit gleichermaßen in Materie und Geist und bringt beide Welten in sich in eine vollkommene Harmonie.


Die Waage wird von der Venus beherrscht. Venus ist der Planet der Harmonie, Schönheit und Ästhetik, sowie der Weiblichkeit (diese aber im Sinne der Sinnlichkeit, und nicht der Mütterlichkeit, das wäre der Mond). Ebenso ist Venus Herrscherin des Stiers. Wie sie Morgen- und Abendstern ist, steht sie auch im Jahreskreis an den Schwellen von Hell und Dunkel, Winter und Sommer, Materie und Geist.


Im Tarot entspricht die Waage der Karte VII Die Ausgleichung (siehe Titelbild; aus dem Crowley Tarot gemalt von Frieda Harris). Sie fordert uns zur maximalen Balance und Zentrierung auf, und dazu, alle Extreme in unserem alltäglichen Leben zu integrieren, und unsere Schuld aufzulösen. Sie weist gleichermaßen darauf hin, dass wir im Leben immer wieder aus dem Gleichgewicht geraten werden, und genau dadurch angehalten sind, immer wieder in den Ausgleich zurückzufinden. Genau das entspricht unserem eigenen Bewusstwerdungsprozess.





Die Kraft der Waage in dir


Wo wirkt gerade die Kraft der Waage in dir oder deinem Leben? Oder wo darfst du sie hereinholen? Was kannst du jetzt in den Ausgleich bringen? Wo ist in dir gerade noch etwas aus der Balance gefallen? Was darfst du Abwägen und Aufwiegen, als Wertvolles behalten oder verwerfen?




***


Der nächste Beitrag zu den Kräften des Zodiac folgt im Oktober: der Skorpion.






Weiterführende Literatur:


Haich, Elisabeth (1954). Einweihung. 8. Auflage, 2024. Aquamarin Verlag, Grafing.


Ziegler, Gerd (2014). TAROT. Spiegel der Seele. [Begleitbuch zum Crowley Tarot]. 52. Auflage, 2022. Königsfurt-Urania Verlag: Neuhausen, Schweiz.





Kommentare


bottom of page