top of page

Schutzmagisches Kräutersalz

  • Laura Deichl
  • 21. Sept.
  • 3 Min. Lesezeit

Ein wunderschöner Brauch zum alten Erntefest der Herbstequinox Mabon ist das Herstellen eines schutzmagischen Kräutersalzes. Sowohl das Salz als auch die alten Abwehrpflanzen waren seit Urzeiten wichtige Substanzen in der Schutzmagie.


ree


Mit der Kraft der Jungfrau macht sich alles auf in die Tiefe und wir sind im Herbst angekommen. Obwohl der Ausatmungsprozess der Natur ja eigentlich schon zur Sommersonnwende beginnt, tritt erst um diese Zeit spürbare Verlangsamung und Loslasssen ein. Mit der Tagundnachtgleiche (dieses Jahr am 22. September) treten wir von der hellen in die dunkle, von der irdischen in die geistige Jahreshälfte ein. Es ist die Zeit der alten Erntefeste, wie im Keltischen Mabon, Feste der Fülle, Ernte und Dankbarkeit. Sie ehren die kosmischen Kräfte und allem voran die Große Mutter, die Göttin, die alles hält und umfasst, und ihren Segen, ihre Flügel, über die Landschaft breitet. Ein wunderschöner unter den alten Bräuchen zu Mabon ist das Herstellen eines schutzmagischen Kräutersalzes.


Schutzmagische Praktiken waren in einer Kultur, in der die Existenz einer geistigen Welt noch nicht ausgeblendet war, gang und gäbe. Man wusste um potentiell schadbringende Einflüsse aus dem Unsichtbaren und traf entsprechende Vorkehrungen, um diese abzuwehren oder schon vorzubeugen. Da gibt es natürlich verschiedenste Methoden (vielleicht dazu an anderer Stelle mal mehr). Zwei sehr wichtige Substanzen waren dabei aber das Salz und die alten schutzmagischen Pflanzen.



Salz


Salz war bei unseren Vorfahren noch ein kostbares Lebensmittel und unentbehrlich zum Konservieren. Doch nicht nur das. Seit Urzeiten kennt man die rituelle Arbeit mit Salz in verschiedensten Kontexten. Das Salz war in seiner schützenden und segnenden Kraft zum einen immer wichtige Opfergabe an das Göttliche. Man kennt das Schenken von Brot und Salz zum Einzug in ein neues Haus. Einen Gast sollte man zuerst mit Salz, Brot und Wein versorgen, für die Verbindung von Körper, Seele und Geist. Bei der Elementefütterung ist Salz die Gabe für die Erde. In der Heilungsarbeit und energetischen Reinigung von Räumen hat Salz eine unglaublich hohe Wandlungskraft in Bezug auf die Vergangenheit (siehe Die energetische Arbeit mit Salz). Doch zudem wurde das Salz auch immer zu schutzmagischen Zwecken gegen böse Energien und Schadzauber verwendet. Dazu wurde es zum Beispiel um die Grunsstücksgrenzen ausgelegt, um das Eindringen böser Geister zu verhindern, in die Stube gestreut und wieder zusammen gefegt oder in einem Säckchen am Körper getragen. Babys wurden in Salzwasser gebadet und gebärenden Müttern Salz in die Hand gegeben.



Die alten Abwehrkräuter


Daneben gab es natürlich immer die alten Abwehrkräuter mit schutzmagischer Wirkung. In ihrer Signatur waren das neben den Pflanzen mit Dornen oder Stacheln, Hüllblättern, der 4-Zahl in Blüte oder Stängel, oder dem Kreuzwuchs, auch die mit starkem Duft, also vor allem die ätherischen Öl reichen. So glaubte man der Teufel würde vor dem starken Geruch fliehen (zudem macht dieser uns natürlich selbst geistig wacher und damit präsenter gegenüber etwaigen Einflüssen). Darunter sind zum Beispiel:


  • Dost (Origanum vulgare)

  • Quendel (heimischer Thymian; Thymus pulegioides)

  • Majoran (Origanum majorana)

  • Rosmarin (Salvia rosmarinus)



ree


Rituelle Herstellung


Das schutzmagische Salz stellen wir natürlich im rituellen Rahmen her. Das heißt, wir öffnen möglicherweise einen heiligen Raum, zünden eine Kerze an, rufen unterstützende Kräfte hinzu. Wir sind maximal präsent und achtsam, mit dem was wir tun (am besten auch schon beim Sammeln der Kräuter). Du benötigst in etwa:


250 g grobes Steinsalz / 50 g getrocknete bzw. 100 g frische Kräuter (z.B. Dost, Majoran, Quendel oder Rosmarin; bei mir dieses Jahr noch Beifuß und Brennnessel etc.)


Die alte Vorgehensweise ist natürlich die manuelle im Mörser, in dem die Kräuter zusammen mit dem Salz verrieben werden (schneller wenn auch weniger meditativ geht es heute im Mixer, ganz nach Vorliebe). Das noch feuchte Salz dann auf einem Backblech ausstreuen und für einige Tage bei Zimmertemperatur trocknen lassen.


Anschließend weihen oder segnen wir das Salz, das uns nun wunderbar schützend durch den Winter als dunkle und ins Geistige orientierte Jahreshälfte begleitet, sei es im Essen, im Amulett oder zur rituellen Verwendung.



ree


Kommentare


bottom of page